26. April 2024 > Gestern am Wegrand..

Gestern stand wieder mal ein Ausflug ins Seeland auf dem Programm. Zeit haben, entschleunigen, sich in Geduld üben, warten und lauschen, ob aus einer Hecke, aus dem Röhricht oder aus dem Rapsfeld Rufe oder Gesang zu vernehmen ist. So gesehen sind die Aufnahmen der vier Vogelarten keine Zufallstreffer. Der Gesang hat mich auf sie aufmerksam gemacht. Ein Grund stehen zu bleiben, den Fotorucksack deponieren und mal warten und beobachten, ob sich Aufnahmen ergeben könnten. Vielleicht bleibt die Nachtigall aber im Dunkel des Unterholzes, oder der Rohrschwirl lässt sich nur über die sich bewegenden Schilfhalme orten, bleibt im unteren Teil des Röhrichts oder wird, wenn er mal hoch klettert, von einem Dutzend Schilfhalmen verdeckt. Aber es gibt sie, die Momente, wo das nicht so ist, vielleicht nur ganz kurz, aber lange genug um auf den Auslöser zu drücken.

 

Die genauere Bestimmung der Schafstelze ist noch offen. Der Vogel hat eine gelbe Kehle, Scheitel und Wangen sind dunkel, gegen die gelbe Kehle mit weiss begrenzt, einen undeutlich Teilansatz eines weissen Ueberaugenstreifs.

In welche Richtung die Bestimmung gehen wird, ob thunbergi, feldegg oder die Hybriden "superciliaris" und  "dombrowskii"?  Da braucht es den Experten. Ich werde mal bei Manuel Schweizer, Kurator Ornithologie am Naturhistorischen Museum Bern nachfragen. 

 

Antwort von Manuael Schweizer: Das ist aus meiner Sicht eine Schafstelze vom Typ dombrowskii, also aus der Integradationszone zwischen flava und feldegg auf dem Balkan. Für einen Hybriden zwischen flava und cinereocapilla ist aus meiner Sicht der Kopf zu dunkel.