25. Januar 2022 > Zitröneler..

Mein Dank geht an Paul, der Tip samt Koordinatenangaben kam von ihm! :-)

Paul Hürlimann hat, im Gegensatz zu mir, schon etliche tolle Aufnahmen des Zitronenzeisigs nach Hause gebracht. So auch am vergangenen Sonntag von seinem Ausflug in die Region Raron - St. German. In einer Ackerfläche mit verdorrten Beifussstauden traf er auf eine grössere Gruppe Zitronenzeisige, die sich an den Beifuss-Samen gütlich taten. 

Ohne Garantie auf Erfolg, packte ich gestern die Chance, um mich im Wallis auf die Suche nach den zitronenfarbigen Vögelchen zu machen. Natürlich wusste ich, dass sich Vögel nicht  nach Koordinaten richten. Zeit und Glück waren also so oder so gefragt.

 

Das Glück von Skip, unserem Hund der mich begleiten "musste", bestand primär darin, dass er genau wusste, was ich im Fotorucksack zusätzlich eingepackt hatte. Picknick war sein Stichwort. Natürlich hatte ich auch Gudelis mit dabei, aber die lässt er schnöde links liegen, wenn ein Olivenbrot-Butter-Prosciutto-Hobelfleisch-Sandwich ihm in die Nase sticht. Das kennt er aus unseren vielen gemeinsamen Bergwanderungen zu Dritt. Anhalten, Rucksack ablegen und Absitzen bedeutet für ihn Picknick, jetzt gibt es was zu Essen, das ist bei ihm fix gespeichert.

 

Ein Hund kann erstaunlich viel speichern. Den Unterschied zwischen Vogelfotopirsch und normaler Bergwanderung will er aber partout nicht kennen. Behutsam und still den Fotorucksack ablegen und Kamera bereit machen, geduckt in Stellung gehen, sich anschleichen, das heisst doch in diesem Fall, dass ein Fotoobjekt gesichtet wurde, das davonfliegen könnte und sicher nicht, es gibt jetzt was zu fressen! :-)

 

Nach ca. zwei Stunden erfolgloser Suche beschliesse ich durch die unterhalb von St. German liegenden Rebberge abzusteigen, um das Gebiet auch noch von dieser Seite zu erkunden. Und siehe da! Right time, right place.. zwei Zitronenzeisige in ca. 15 Meter Distanz in einem Beifuss-Feld. Jetzt nur keine Hektik. Rucksack ablegen, Hundleine am Rucksack befestigen, Kamera bereit machen, Hund beruhigen bis er sich nach anfänglichem Quengeln neben dem Rucksack in die Sonne legt.

Die beiden Vögel waren noch da, jetzt standen dem Fotoshooting nur noch die üblichen Schwierigkeiten im Wege. Mein Standort war bezüglich Sicht auf die Zitröneler nicht ideal, alle Aufnahmen musste ich aus freier Hand machen, die Vögel waren meistens von Beifussstauden verdeckt, hatten den Kopf oft hinter der Staude, wechselten den Standort und wurden zu all dem von der Seite beleuchtet. Der langen Ausführung kurzer Sinn? Hundertachtzig Shots, davon "nur" ein halbes Dutzend brauchbar. Kein Problem, das reicht ja!

Anmerkung: Nach der Fotosession setzte ich mich zu Skip an die Sonne und liess ihn mit einem grosszügig bemessenen Bissen am zweiten Sandwich teilhaben. Er hatte sich das verdient!

> Link Beifuss Wikipedia

> Link Zironenzeisig Wikipedia