Der Feldbestimmungsführer "Die Vögel Europas" von Roger Peterson, Guy Mountfort und P.A.D Hollom, übersetzt und bearbeitet von Prof. Dr. Günter Niethammer war als 1. Auflage im Jahre 1956 das damals wohl bekannteste deutschsprachige Vogelbestimmungsbuch und hat auch mir viele Jahre als Lern- und Bestimmungshilfe auf meinen ornithologischen Exkursionen gedient. Den ersten "Peterson" hat mir meine Mutter geschenkt und sie war es auch, die mich motivierte, doch mal an einer Mai-Exkursion des örtlichen Vogelschutzvereins teilzunehmen. Als Leiter der Exkursion war der schweizweit bekannte Ornithologe Werner Haller, damaliger Chefredaktor des "Gelben Heftes" engagiert worden.
Ausgerüstet mit Windjacke, Stiefeln und umgehängtem Fernglas stapfte ich an jenem Morgen früh Richtung Besammlungsplatz. Keine Ahnung was wir damals alles gesehen haben, aber die Exkursion war für mich ein richtungsweisendes Erlebnis. Mit dabei waren auch Ernst Grütter und Ernst Hönger, beide ein Jahr älter als ich. Aus diesem gemeinsamen Exkursionsmorgen wurde eine Dreiergruppe, die später fast jedes Wochenende, respektive jede freie Stunde irgendwo auf Pirsch und Entdeckungstour unterwegs war.
Früher entstanden Singvogelaufnahmen fast ausschliesslich am Nest. Am Ort also, wo der Fotograf damit rechnen konnte, dass die Altvögel dahin zurückkehren würden. Es war auch die Zeit als die breit definierte Beringung von Vögeln ihren Höhepunkt erlebte. Heute sind solche Aufnahmen verpönt und die Beringung erfolgt primär projektbezogen und zielgerichtet. Die Aufnahme rechts zeigt eine Eiertafel aus dem "Peterson". Der Feldbestimmungsführer hatte im hintersten Teil 8 farbige Eiertafeln als Artbestimmungshilfe. Das Spezielle daran war für uns Jungornis, dass die Eier aus der Sammlung von Werner Haller stammten. Und das war doch etwas Besonderes, schliesslich waren wir mit Werner Haller persönlich auf Exkursion!