Im frühmorgendlichen Halbschlaf melden sich die ersten Gedanken. Zum Tag, zu Corona, zur Situation; Konkretes, Verschwommenes.
Durch das geöffnete Fenster sind die Vogelstimmen immer deutlicher zu vernehmen. Eine Amsel übernimmt die Stimmführung, lässt ihren flötend-krächzenden Morgengesang im Quartier ertönen. Noch nie hatte sie den Konzertsaal so für sich allein. Die Siedlung ist mucksmäuschenstill.
Ein erster Blick durchs Fenster hinauf in den Wald, ein zweiter auf der andern Seite auf die Stadt, auf die Stockhornkette, in den Garten. Unser Haus, eine Insel im Corona-Modus.
Insel - Isola - Isola-tion? Zeit zum Aufstehen, Fotorucksack und Fahrrad sind bereit. Die Stadt schläft noch, die Strassen sind fast menschenleer. Distancing ist kein Problem. Mein Ziel ist das Gwattlischenmoos und meine Zielart ein Kleines Sumpfhuhn, das im Gebiet beobachtet wurde. Ein paar Stunden allein auf Pirsch. Ich geniesse die Abwechslung, ein Stück Normalität!
Das Hühnchen ist nur Amselgross, im Schilfbereich fast nicht sichtbar und flink unterwegs. Auf meinem Ausflug an die Ergolzmündung musste ich 5 Stunden warten, bis sich das Hühnchen doch noch zeigte. Ich wusste also, was mich erwartete. Die Aufnahmen im Slider zeigen, dass mir das Glück beistand.