In meiner Schulzeit war der Gartenrotschwanz ein verbreiteter Bewohner der kleinstrukturierten bäuerlichen Landschaft mit Hochstammbäumen, privaten Gärten und Pflanzland. Mit dem Umbruch in der Landwirtschaft und der Entwicklung zur heutigen industriellen Agrarwirtschaft, sowie der lebensfeindlichen Umgebung vieler Wohnüberbauungen, verlor der Gartenrotschwanz immer mehr an Lebensraum und ist heute im Mitteland nur noch als wenig häufiger Brutvogel anzutreffen. Die Art gehört zu den Arten die man mit gezielten Massnahmen fördern will. Wenn der Lebensraum stimmt, bestehen durchaus Chancen, dass dies gelingt. Beste Beispiele sind zwei grosse städtische Friedhofareale in der Stadt Bern, die seit Jahrzehnten nach ökologischen Kriterien bewirtschaftet und gepflegt werden. Einer der beiden, der Bremgartenfriedhof ist nicht nur die letzte Ruhestätte prominenter Verstorbener, sie ist auch eine wunderschöne, öffentliche Grünanlage, eine Oase mitten in der Stadt, in der sich ein Verweilen aus verscheidenen Gründen lohnt. Mein Hauptinteresse galt natürlich dem Gartenrotschwanz, der dort in einer Dichte zu finden ist, die ihresgleichen sucht. Und tatsächlich, es gib sie noch die kleinen Wunder!