Die Landschaft ist wild und urchig, die Aussicht phänomenal! Die Rede ist vom Gebiet oberhalb Boltigen. Auf unserer letzten Exkursion vom 14. August galt unser Interesse nicht primär den Geiern, sondern einer Vogelart die in den letzten Jahren vermehrt auch in diesem Gebiet beobachtet wurde; gemeint ist der Schlangenadler.
Die zahlreichen Meldungen im Umkreis der Alp Walop in diesem Jahr, liess Gedanken an eine mögliche Brut aufkommen. Paul Hürlimann und ich wollten uns deshalb mal die Waldpartien in den steilen Südhängen unterhalb des "Garte" von oben anschauen. Entlang des Weidezaunes stiegen wir vom Rohrboden Richtung Alp Oberi Luchere hoch, suchten an verschiedenen Stellen die unterhalb liegenden, felsdurchmischten Waldpartien ab. Es liess sich aber leider kein Schlangenadler blicken.
Unser Ziel war wiederum Punkt 2016, von wo man praktisch einen 360° Rundblick geniessen kann. Noch war ein letztes kurzes Wegstück bis zur Alphütte zu bewältigen. Ein Blick von Paul hinauf zum Ziel brachte schnell etwas Hektik; auf einem Pfahl sass ein Greifvogel. Schnell war klar, die Ueberraschung war perfekt, Punkt 2016 war bereits besetzt!
Als hätte er uns erwartet, sass zuoberst auf dem Hügel auf einem Zaunpfahl tatsächlich ein Schlangenadler. Dreimal wow! Was für ein toller Anblick durch das Fernglas! In Deckung der Alphütte machte ich mal erste Aufnahmen, wohlwissend, dass da kaum brauchbare Fotos zu erwarten waren. Also musste ich unbedingt etwas näher ran. Auf allen Vieren, in Geländemulden und hinter Hügelchen Deckung suchend, robbte ich mich vorwärts. Jeder Meter versprach etwas mehr Abbildungsqualität. Sonne wo bleibst du?
Fotografisch reichte es leider nur für Belegbilder. Die (zu) grosse Distanz, das genau in dieser Situation fehlende Sonnenlicht und der letztlich abfliegende Greif machten dem sich anschleichenden Fotografen einen Strich durch die Rechnung. Aber was solls, das gehört dazu!