Link "Mit den Kiesbrütern gehts bergab.." Diese negative Analyse der Vogelwarte gilt leider auch für die Region Thun. Für das Kanderdelta, ein geeigneter Lebensraum für den Flussregenpfeifer, gilt diese Einschätzung leider auch. Die beiden Hauptgründe sind im Bericht der Vogelwarte aufgeführt; Hochwasser und Störungen durch Freizeitaktivitäten des Menschen.
Während Gelegeverluste durch Hochwasser kaum zu vermeiden sind - Paul Hürlimann hat eine solche Tragödie fotografisch dokumentiert - zeigen die durch den Menschen verursachten Störungen das Dilemma von vielen Naturschutzgebieten auf. Das legitime Bedürfnis des Städters nach Natur - raus aus der monotonen Siedlungsumgebung, Feuern und Bräteln mit Kind und Kegel inkl. Hund der sich auch mal richtig austoben will - kollidiert mit dem Ziel, dem raren Brutvogel ein Brüten zu ermöglichen. Die grossen Anstrengungen der Naturschutzverantwortlichen, mit besserer Beschilderung, mit Aufklärung und Information die Situation zu verbessern, sind ein Schritt in die richtige Richtung. Die Interessenskonflikte zwischen Natur, Mensch und Kiesabbau in einem flächenmässig kleinen Gebiet sind aber das Resultat des Planungskompromisses und da hat der kleine Flussregenpfeifer halt die schlechtesten Karten.