13. April 2019 > Nachlese Namibia. Würden Kori Bustards Gummibärchen fressen..?

Natürlich nicht! Auf ihrem Speiseplan stehen Insekten, Eidechsen, Schlangen, Jungvögel, Nagetiere, Gräser, Samen, Beeren usw. Zum "und so weiter" gehört aber offenbar "etwas", dem die Trappen kaum widerstehen können, wenn sie es finden. Und dieses "etwas" hat durchaus einen Bezug zu Gummibärchen.. :-)

Als wir im Etosha Nationalpark auf diese Dreiergruppe Kori Bustards oder Riesentrappen trafen, fiel uns sofort auf, dass die Vögel mehrmals die gleiche Buschgruppe aufsuchten, um nach einem bernsteinfarbenen Klümpchen zu picken. Die offensichtlich klebrige Masse war zwar nicht ganz so einfach zu schlucken, aber das hielt die Trappen nicht davon ab, reinen Tisch zu machen. Ich versuchte, die Szene mit Film- und Fotoaufnahmen zu dokumentieren, um dann des Rätsels Lösung Zuhause anzugehen. 

 

Das habe ich nun endlich gemacht und die Recherchen waren spannend, überraschend und lehrreich. Es war ja noch nie so einfach wie heute, im Web nach Antworten zu suchen. Vorbei die Zeiten mit Wühlarbeit in schweren Lexikas und Enzyklopädien. Die im vordigitalen Zeitalter angeschafften Bände "Grzimeks Tierleben" fristen in unserem Büchergestell ein Leben im Dauerschlaf. 

 

Nun zu den Gummibärchen. "Roberts Bird Guide", in dem fast 1'000 Vogelarten des südlichen Afrikas abgebildet und beschrieben sind, ist einer der besten Feldführer für dieses riesige Gebiet. Nebst dem englischen und dem wissenschaftlichen Namen ist bei jeder Art auch der Name in Afrikaans aufgeführt. Afrikaans ist in Südafrika eine Amtssprache und in Namibia eine anerkannte Minderheitensprache. In dem erwähnten Field Guide heissen die Riesentrappen in Afrikaans Gompou, was gemäss Google Uebersetzer offenbar Harztrappe bedeutet. Ich war auf der richtigen Spur. 

Dass es sich bei der Buschgruppe um Akazien handelte, war mir schon vor Ort klar und dass die klebrige Masse Harz sein könnte, auch. Dass Kori Bustards aber dieses Harz lieben und fressen, das wusste ich nicht. Ich googelte weiter nach Akazienharz, stiess dann auf Gummi arabicum und dessen Verwendung u.a. auch  als Lebensmittelzusatzstoff, z.B. in Gummibärchen und Coca-ColaDer Sudan gilt als Hauptlieferant von Gummi arabicum und wie wichtig dieses Akazienharz sein kann, zeigten mir die weiteren Informationen im Web. Während etlichen Jahren belegte die USA den Sudan mit einem Handelsembargo. Davon ausgenommen war ein Produkt, eben Gummi arabicum. Grund: Die Coca-Cola Produktion sollte nicht gefährdet werden...

> Gummi arabicum Wikipedia