Dank dem Tipp von Paul sollte meine Suche nach den Ringelnattern relativ einfach zum Erfolg führen, dachte ich jedenfalls. Auch wenn sich Sonne und Wolken und damit Licht und Schatten abwechselten, ging ich davon aus, dass die Natter(n) doch an ihrem bevorzugten Platz anzutreffen wäre(n). Weit gefehlt; keine Schlange war zu entdecken. Einziger Anhaltspunkt war die auf Pauls Fotos sichtbare Pflanze mit den länglichen graugrünen Blättern. Also suchte ich nach der Pflanze, aber das Plätzchen war verwaist; ohne Schlange. Was nun? Das was man in solchen Fällen oft tun muss; warten.. Die grossen Blockwurfsteine, aufgeschichtet als Schutz der Böschung gegen die hochwasserführende Kander, boten sowohl den Ringenattern, wie auch deren Beutetiere, den Mauereidechsen, idealen Unterschlupf und Schutz.
Ich wartete also darauf, ob sich doch noch eine Natter zeigen würde und vertrieb mir die Wartezeit mit Eidechsenfotografie. In der Böschung nichts Neues; dann halt ein andermal! Kamera und Objektiv waren schnell im Fotorucksack verstaut, das Stativ eingezogen. Ein letzter Blick auf Pauls Ringelantternest und da lag sie, die weibliche Ringelantter, zusammengerollt, ohne Bewegung, als wäre sie die ganze Zeit schon dort gelegen.