Wenn ich mich immer im gleichen Habitat bewege, werde ich vermutlich auch immer die gleichen Libellenarten finden. Also nahm ich mir vor, gezielt unterschiedliche Lebensräume aufzusuchen; z.B. mal Bäche und Wiesengräben. Gerhard Bieri, ein ausgewiesener Libellenkenner gab mir den Tipp, versuchs doch mal am Walebach im Gebiet Thierachern - Uetendorf.
Beim Recherchieren im Web bin ich dann auf den Artikel "Von Sümpfen und Mösern" im Internet-Auftritt der Gemeinde Uetendorf gestossen. Es ist eine Schilderung der Geschichte des Limpachtales, eines ehemals idyllischen Naturparadieses in der Region Uetendorf - Uttigen - Kirchdorf - Seftigen. Es ist eine Geschichte die sich in der Schweiz an unzähligen Orten abgespielt hat. Mittels Melioration und Entwässerung im grossen Stil wurde die letzte nasse Senke trocken gelegt. Mehrertrag für die Landwirtschaft war das Ziel, eine Tragödie für die Natur war die absehbare Konsequenz. Auch das Limpachtal wurde entwässert und ein eingedolter Kanal erstellt. Heute ist man sich der Versäumnisse zwar bewusst und es wird versucht, der Natur wieder etwas zurückzugeben. Dass sich auch kleine Schritte lohnen, zeigen meine Bilder, aber im Vergleich zum ursprünglichen Paradies, ist das nicht mehr als ein Tröpfchen auf einen heissen Stein. Das nahe Gürbetal ist ein besonders krasses Beispiel eines entwässerten, ausgeräumten und damit naturarmen Lebensraumes. Bodenbrüter haben hier keine Chancen auf einen Bruterfolg. Die Feldlerche, als Beispiel, ist verschwunden.